Wer vom Hauptgebäude auf der Leibnizstraße in Richtung Welfen-Campus läuft, findet am Ende der Straße – zwischen C- und D-Gebäude – eine Idylle: Hohe Bäume, eine grüne Lichtung und ein bewachsenes Gemüsebeet. Seit diesem Frühjahr säen und pflanzen hier auf dem »F.A.I.R-Beet« gartenbegeisterte Studierende. Auf der Fläche gedeihen unter anderem Kohlrabi, Broccoli, Rotebeete, Karotten, Radieschen, Zwiebeln, Erdbeeren, verschiedene Salate und mittlerweile auch Tomatenpflanzen. In Türmen aus Weidengeflecht wachsen Kartoffeln. Überall in Deutschland entstehen derzeit auf städtischen Flächen Gemeinschaftsgärten. »Urban Gardening« nennt sich der Trend, der nicht nur deutsche Großstädte erobert. Überall auf der Welt, wo Menschen auf engem Raum und ohne Zugang zur Natur leben, entstehen Gärten, in denen gemeinschaftlich Obst und Gemüse angebaut, geerntet und verarbeitet wird.
Viele Studierende wohnen in Wohngemeinschaften oder den Wohnheimen – und das heißt in der Regel, ohne einen eigenen Garten. So entwickelte Jana Klostermann, die an der RWU Soziale Arbeit studiert, 2018 die Idee für ein Studienprojekt, an dessen Ende die Eröffnung des ersten Gemeinschaftsgartens in Weingarten stand. Nachdem ein erstes Konzept verfasst wurde, machte sie sich zusammen mit den studentischen Initiativen Club F.A.I.R., Umwelt AG und H.O.M.E an die Umsetzung. Ausgerüstet mit Empfehlungsschreiben der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege sowie des Senatsbeauftragten für nachhaltige Entwicklung der Hochschule, Prof. Dr. Markus Pfeil, wandten sich die Studierenden mit der Bitte um eine ungenutzte Fläche für das Projekt an Herrn Henning Rudewig, Kanzler der RWU. Zusammen mit dem Amt für Vermögen und Bau konnte der Kanzler schließlich ein passendes Stück Land für das Projekt finden und den Studierenden für den Gemüseanbau zur Verfügung stellen.
Jede:r, die:der Freude an Gartenarbeit in Gemeinschaft hat, ist eingeladen, beim F.A.I.R-Beet mitzumachen. Der Gemeinschaftsgarten ermöglicht es euch nicht nur, euer Obst und Gemüse selbst anzubauen. Es ist auch ein Ort der Begegnung: Bei der gemeinsamen Arbeit könnt ihr eure Kommiliton:innen näher kennenlernen, Wissen und Erfahrungen im ökologischen Obst- und Gemüseanbau sammeln und austauschen sowie den Campus aktiv mitgestalten.
Aktuell gibt es Planungen, das F.A.I.R-Beet für die gesamte Oberstadt zu öffnen.